Autorenlesung und Gespräch mit Abbas Khider "Brief in die Auberginenrepublik"

Freitag, 8. März 2013, 19.30 Uhr
Saal der Stiftung "Hilfe für Indien", Luitpoldstr. 20, Herrsching
Eintritt 7 Euro (Schüler/Studenten 5 Euro)

Veranstalter: Kulturverein Herrsching e.V. und lokale Agenda 21

Der aus dem Irak stammende Schriftsteller Abbas Khider kommt zum zweiten Mal nach Herrsching. Er liest aus seinem neuen Roman „Brief in die Auberginenrepublik“ (Edition Nautilus 2013). Im Anschluss an die Lesung besteht Gelegenheit zu Gespräch und Diskussion mit dem Autor.
In seinem jüngsten Roman schildert Abbas Khider die Schwierigkeit, einen Brief aus dem Exil in eine Diktatur zu schicken, ohne die  Adressatin in Gefahr zu bringen: Der irakische Hilfsarbeiter Salim Al-Katib ist nach Libyen geflohen und möchte Samia, der Frau seiner Träume, die im Irak zurückgeblieben ist, ein Lebenszeichen schicken. Um den Postweg und damit die Zensur zu vermeiden, die Samia gefährden könnte, verschickt er den Brief auf illegalen Weg über irakische Lastwagenfahrer.

Khider schildert äußerst lebendig die Komplikationen dieses Postwegs, lässt die jeweiligen Kuriere zu Wort kommen und eröffnet dem Leser dabei die ganze Welt des Orients. In dem Brief, der im Zentrum des Romans steht, heißt es: „Die Glaubwürdigkeit unserer Geschichte besteht vermutlich darin, dass sie weder glaubwürdig noch unglaubwürdig wirkt. Sie ist eben nur eine mesopotamische Geschichte“.

Abbas Khider wurde 1973 in Bagdad/Irak, geboren. Mit 19 Jahren wurde er wegen seiner politischen Aktivitäten über zwei Jahre inhaftiert. Nach seiner Entlassung 1996 floh er aus dem Irak und hielt sich als Flüchtling in verschiedenen Ländern auf. Seit 2000 lebt Abbas Khider in Deutschland, wo er 2002 die Staatsbürgerschaft erwarb.  Er studierte Philosophie und Literaturwissenschaft an der LMU München und in Potsdam. Heute lebt und arbeitet er in Berlin.

Khiders erster Roman „Der falsche Inder“ erschien 2008. Das Buch handelte von der Flucht eines jungen Irakers, der unter Saddam Hussein im Gefängnis saß. Abbas Khider wurde dafür mit dem Adelbert-von-Chamisso Preis ausgezeichnet. „Der falsche Inder“ wird seit Juni 2012 am Münchner Volkstheater unter der Regie von Nicole Oder als Theaterstück aufgeführt.  Khiders zweiter Roman „Die Orangen des Präsidenten“ ist 2011 erschienen. Der Roman erzählt teils autobiographisch von einer irakischen Jugend, die im Gefängnis endet.

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