Di.19.2.19 Agenda-21-Kino: Life Saaraba IIlegal

Doku von Peter Heller über Armutsmigration aus Afrika und Gespräch mit dem Migrationsforscher Jörg Alt

Europa heißt in Westafrika „Saaraba“, das „verheißene Land“. Die Bürgerkriege und der Hunger an vielen Orten Afrikas haben zahlreiche Menschen dazu bewogen, ihre Heimat zu verlassen und in den Norden zu flüchten, in Europa ein besseres Leben zu suchen – teils in der Hoffnung, irgendwann nach Hause zurückzukehren. Für ihren Dokumentarfilm folgten die Filmemacher Peter Heller, Saliou Waa Guendoum Sarr und Bernhard Rübe fast ein Jahrzehnt lang den Brüdern Aladji und Souley, die von einer kleinen Fischerinsel vor der Westküste Afrikas stammen. Aladji hat es als Bootsflüchtling bis nach Spanien und zu den Gemüseplantagen dort geschafft und nun will sich der jüngere Souley auf den Weg zu ihm machen. Damit treten die Brüder in Fußstapfen ihrer Eltern, die einst als Gastarbeiter in Frankreich gelebt hatten. Aladji und Souley flüchten nicht vor Krieg, aber sie wollen ein besseres Leben als in Afrika…

Im Anschluss an den Film besteht Gelegenheit zum Gespräch mit Jörg Alt, Sozialwissenschaftler und -ethiker, Hochschulseelsorger und Mitglied des Jesuitenordens in Nürnberg.

Jörg Alt war mehrere Jahre in der Flüchtlingshilfe tätig und beschäftigt sich wissenschaftlich mit den Ursachen der Armutsmigration aus Afrika und mit der Situation illegaler Flüchtlinge in Europa. Insbesondere untersucht er im Forschungsprojekt "Steuergerechtigkeit und Armut" den Zusammenhang zwischen Steuervermeidung, illegalen Finanzströmen und der zunehmenden Armut in Afrika. Mit seinen Schriften und mit Kampagnen engagiert er sich für einen menschenwürdigen Umgang mit Migranten („Leben in der Schattenwelt“, „Manifest illegale Zuwanderung“), für Armutsbekämpfung und eine gerechte Steuerpolitik („Steuer gegen Armut: Finanztransaktionssteuer“). In einem Porträt des Tagesspiegels wurde der Sozialwissenschaftler als „einer der erfolgreichsten politischen Aktivisten der Republik“ bezeichnet.

Jörg Alt ist Mitiniator des offenen Briefes „Kennzeichen christlicher und sozialer Politik“ zur Flüchtlingspolitik der CSU. Darin heißt es unter anderem, dass "Politik im Namen gesellschaftlicher Solidarität und sozialen Zusammenhalts betrieben werden muss und dabei nicht an nationalen Grenzen enden darf: Bayerische und deutsche Politik muss ihre Folgewirkungen auf benachteiligte Länder mitbedenken. Dies bedeutet ebenso, dass Abwertungen und Ausgrenzungen anderer Menschen, unabhängig von deren Religion, Herkunft, Geschlecht oder sexueller Orientierung, vermieden werden müssen."

Flyer zur Veranstaltung hier

Am Dienstag, 19. Februar 2019 um 19.30 Uhr im Kino Breitwand Schloss Seefeld: Vom S-Bahnhof Seefeld-Hechendorf (S8) mit dem Bus 924 nur eine Station bis zur Haltestelle „Schloss“. Der Bus verkehrt von und zu jeder S-Bahn bis 22.50 Uhr (letzte Bus-Abfahrt 22.35 Uhr)

Kartenreservierung empfehlenswert! T. 08152-981898 oder hier.