Infobrief 3/2022 erschienen

Kurz vor Weihnachten ist es in den Druck gegangen: unser aktueller Infobrief 3/2022 informiert Sie über die neuesten Entwicklungen in unseren Projekten und aus dem Verein.

Als pdf-Datei (3,4 MB) können Sie den Infobrief HIER runterladen.

Der Versand erfolgt in den nächsten Tagen. Wenn Sie in unseren Post-Verteiler aufgenommen werden wollen, schicken Sie uns bitte unter email@indienhilfe-herrsching.de ihre Anschrift (i.d.Regel verschicken wir 2-3 Infobriefe pro Jahr). Gerne schicken wir Ihnen auch mehrere Exemplare unseres Weihnachtsinfos 3/2022 zur Weitergabe an Verwandte, Freunde und Bekannte - jeder neuer Spender hilft uns, unsere Arbeit für die benachteiligten Kinder in Westbengalen zu finanzieren!

Editorial von Elisabeth Kreuz zum Weihnachtsinfo 3/2022:

Herrsching, den 13. Dezember 20022

Liebe Spender und Spenderinnen, liebe Mitglieder,
liebe Freunde und Freundinnen der Indienhilfe,

Jugendliche engagieren sich bei KJKS
KJKS motiviert Adivasi-Jugendliche, sich in örtlichen UfU-Gruppen (Unit for Us) für das Gemeinwesen zu engagieren. Hier trifft sich eine „UfU“ im Weiler Kanthi-Barsole, um örtliche Probleme und Lösungswege zu identifizieren. © Indienhilfe

drei Jahre liegen hinter uns, in denen Vertrautes nicht mehr funktionierte, in denen unsere materielle Basis (Rohstoffe, Energie, Logistik...) unsicher wurde, in denen wir zuletzt sogar mit einem brutalen Krieg und der Gefahr seines Überschwappens konfrontiert werden. Das Motto „Always Look on the Bright Side of Life“1 trägt uns nicht mehr so recht, wenn wir in wachsender Verzweiflung (Fridays for Future. Extinction Rebellion! Last Generation!!) gewahr werden, wie unsere flächen- und rohstoffintensive technisch-materialistische Zivilisation droht, gegen die Wand zu fahren und dabei Mensch und Natur Katastrophen bis zur Vernichtung auszuliefern. Andererseits können Erfahrungen von Schönheit in Natur, Kunst, anderen menschlichen Hervorbringungen, Beschäftigung mit der unfassbaren Komplexität unserer Erde und von Phänomenen wie Zeit und Kosmos, Erleben von menschlicher Liebe, Güte und Zusammenhalt uns Kraft und Zuversicht im Alltag schenken, vielleicht sogar Vertrauen in die unbenennbare Kraft hinter allem, die wir manchmal erahnen.

Im Rahmen der Indienhilfe bemühen wir – MitarbeiterInnen und in den Gremien Verantwortung Tragende – uns gemeinsam mit Ihnen, die Sie sich durch ehrenamtliches Engagement und Ihre Spenden beteiligen, Leiden zu mindern, einen positiven Beitrag zur Entwicklung bei uns und weltweit zu leisten, und Menschen in Westbengalen, denen wir uns trotz räumlicher Entfernung nahe fühlen, insbesondere Kindern, in extremer Not beizustehen und sie für das Leben zu stärken, durch Bildung, durch Kenntnis und Erlangung ihrer Rechte, durch Verbesserung ihrer physischen Lebensumstände, durch Organisierung, z.B. in Self Help Groups, in UfUs für Jugendliche (s. Foto) und vieles mehr. Die Beiträge über unsere sozialen Projekte mit den Partnern KJKS und Sanchar auf den folgenden Seiten sollen beispielhaft Einblick geben, wie das im Einzelnen funktioniert. Und wie sich sogar Ihre Spende in den Projekten vor Ort multipliziert durch die zusätzliche Mobilisierung staatlicher Sozialprogramme. Und leider auch über den wieder zunehmenden hohen Grad an Unterernährung bei Kindern, oft bereits vorgeburtlich, oft zu lebenslangen physischen wie geistigen Defiziten führend. Unterernährung bei jungen Frauen, Schwangeren und Stillenden bewirkt einen Teufelskreis, denn kindliche Ernährungsdefizite sind später kaum mehr gut zu machen.

Dorftreffen bei KJKS
Auf Initiative von KJKS setzen sich in den Dörfern als weise geltende alte Frauen oder Männer mit Jüngeren und Kindern zusammen und erzählen vom Leben früher, von Natur, Bräuchen und Kultur, Geschichte. © Indienhilfe

In mehr als vier Jahrzehnten blieben unsere Ziele gleich: Armut in Indien bekämpfen, für faires Wirtschaften eintreten, für globale Themen und Ausbeutungsmechanismen sensibilisieren, einen zukunftsverträglicheren Lebensstil bei uns durch Bildungs- und Kampagnenarbeit voranbringen, Dialog und Partnerschaft mit Menschen in Indien leben. Die Menschen in den geförderten Projekten stehen für die vielen, die in Indien Opfer unserer Wirtschaftspolitik sind, die für Profitmaximierung gern umweltschädigende und gesundheitsgefährdende Prozesse bei unzumutbaren Arbeitsbedingungen und Löhnen in den „Globalen Süden“, z.B. Indien verlegt. Einige Beispiele: Dort wird für uns Leder gegerbt, gentechnisch veränderte Baumwolle mit schädlichen Pestiziden angebaut, arbeiten Kinder in Steinbrüchen oder Mica-Minen2 für unsere Autolacke, Kosmetika u.v.m., werden Medikamente für uns produziert und dadurch vor Ort Trinkwasserquellen mit giftigen Rückständen verseucht.

Mit Ihrer Hilfe möchten wir ein wenig Wiedergutmachung leisten – ich bitte Sie daher wieder herzlich im Rahmen Ihrer Möglichkeiten um großzügige Spenden. Sie bewirken damit ein besseres Leben für Tausende Kinder und ihre Familien, gerade in diesen schweren Zeiten. Ihnen allen, die Sie durch Spenden, praktisches Engagement, nachhaltigen Lebensstil, in Ihrem Beruf mit Blick auf Nachhaltigkeit und Mitmenschlichkeit gemeinsam mit uns tätig werden, um Leiden in der Welt zu mindern, danke ich von Herzen!

Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Weihnachtszeit,
Ihre
Elisabeth Kreuz

FN 1: Schluss-Song zur Kreuzigung in Monty Python’s Life of Brian, https://en.wikipedia.org/wiki/Always_Look_on_the_Bright_Side_of_Life
FN 2: Lesenswert: https://www.boell.de/de/2022/05/06/glimmerland-weiterhin-kinderarbeit-illegalen-minen-fuer-das-mineral-mica

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